Stellen Sie sich vor, Sie stolpern über einen Felsen. Aber es ist nicht irgendein Felsen. Es ist ein Besucher aus den tiefsten Weiten des Alls, älter als die ältesten Berge der Erde. Ein Bote aus der Geburtsstunde unseres Sonnensystems. Jeden Tag verglühen Tonnen von Weltraumgestein als Sternschnuppen in unserer Atmosphäre, ein flüchtiges Spektakel am Nachthimmel. Doch einige wenige, die ganz Großen, überstehen die feurige Reise. Sie schlagen ein. Und einer von ihnen ist der unangefochtene König, der absolute Champion. Die Jagd nach dem größter gefundener Meteorit der Welt ist keine Suche nach einem Krater in der Wüste.
Es ist die Geschichte eines Zufallsfunds auf einem namibischen Feld, eine Geschichte, die alle Erwartungen auf den Kopf stellt.
Dieser Gigant ruht noch heute genau dort, wo er vor Äonen landete. Ein massiver Brocken aus Eisen und Nickel, zu schwer, um ihn auch nur einen Millimeter zu bewegen. Seine bloße Anwesenheit ist ein Rätsel. Wie konnte ein 60-Tonnen-Koloss vom Himmel fallen, ohne einen apokalyptischen Krater zu hinterlassen? Was kann uns dieses metallische Herz eines urzeitlichen Asteroiden über unsere eigene Entstehung verraten? Kommen Sie mit, wir lüften das Geheimnis des schwersten kosmischen Wanderers, der je auf Erden gefunden wurde.
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Schlüsselerkenntnisse
- Der ungeschlagene Champion: Der Hoba-Meteorit in Namibia ist der größte Einzelmeteorit, der je gefunden wurde. Punkt.
- Ein Fund aus dem Nichts: Kein Knall, kein Feuerball. Ein Farmer fand ihn 1920 zufällig beim Pflügen – sein Pflug stieß auf Metall aus dem All.
- Das Krater-Rätsel: Über 60 Tonnen schwer, aber kein Einschlagkrater. Seine flache Form ließ ihn wohl sanft durch die Atmosphäre segeln und abbremsen.
- Unbeweglich und unbezahlbar: Zu massiv, um ihn abzutransportieren. Der Meteorit liegt noch heute an seinem Fundort, jetzt als Nationaldenkmal und Touristenmagnet.
- Ein Blick ins All: Als seltener Ataxit (Eisen und Nickel) ist er ein Fragment aus dem Kern eines urzeitlichen Kleinplaneten – ein direktes Fenster zur Entstehung unseres Sonnensystems.
Wer ist also der unangefochtene Champion unter den Weltraumfelsen?
Der Titelträger ist eindeutig. Sein Name ist Hoba.
Und er ist eine Legende. Dieser Koloss, benannt nach der Hoba-West-Farm in Namibia, wo er gefunden wurde, hält den Rekord als größter einzelner Meteorit, den man je entdeckt hat. Ich meine nicht nur „ein großes Stück“. Wir reden hier vom größten einzelnen Brocken natürlichen Eisens, der uns auf diesem Planeten bekannt ist. Denken Sie an andere berühmte Meteoriten – die sind oft in Tausende Stücke zerborsten, verstreut über riesige Gebiete. Hoba nicht. Er ist ein einziges, massives Statement aus dem All.
Stellen Sie sich einen riesigen, metallischen, fast rechteckigen Block vor, der flach im Boden liegt. Seine Oberfläche ist rau, gezeichnet von einer feurigen Reise durch die Atmosphäre und der jahrtausendelangen Verwitterung auf der Erde. Seine schiere Masse ist so gewaltig, dass jeder Versuch, ihn zu bewegen, von Anfang an sinnlos war. Er bleibt ein unverrückbares Denkmal seiner kosmischen Herkunft. Dieser Gigant ist nicht in einem Museum eingesperrt; das Museum wurde um ihn herum gebaut.
Wie wurde dieser Gigant aus dem All überhaupt entdeckt?
Vergessen Sie alles, was Sie in Filmen über Meteoriteneinschläge gesehen haben. Kein Feuerball, kein ohrenbetäubender Knall, keine panische Flucht. Die Ankunft des Hoba-Meteoriten war das unauffälligste Großereignis der Erdgeschichte. Seine Entdeckung war das Ergebnis reinen Zufalls.
Wir schreiben das Jahr 1920. Der Farmer Jacobus Hermanus Brits pflügt sein Feld nahe Grootfontein, als es plötzlich einen Ruck gibt. Sein Pflug stoppt mit einem lauten, kratzenden Geräusch. Er ist an etwas im Boden hängen geblieben. Verärgert über die Störung, beginnt er zu graben. Er erwartet einen gewöhnlichen, hartnäckigen Felsen. Was er aber freilegt, ist alles andere als gewöhnlich. Es ist ein riesiger, dunkler Metallblock. Brits wusste sofort, dass dies kein Stein von dieser Welt sein konnte. Er schlug eine Probe ab und ließ sie untersuchen. Das Ergebnis war eindeutig: Er hatte einen riesigen Eisenmeteoriten gefunden.
War es ein lauter Knall, der die Entdeckung einleitete?
Keineswegs. Der Meteorit lag schätzungsweise seit 80.000 Jahren still und unbemerkt im namibischen Boden. Niemand hörte ihn fallen, niemand sah ihn einschlagen. Die Entdeckung war keine geplante wissenschaftliche Expedition, sondern das Ergebnis der harten, alltäglichen Arbeit eines Farmers. Es ist ein verrückter Gedanke, dass Generationen von Menschen und Tieren über diesen kosmischen Schatz liefen, ohne zu wissen, was da unter ihren Füßen schlummerte.
Da es keine Augenzeugen gibt, bleibt das genaue Datum seines Einschlags eine wissenschaftliche Schätzung. Forscher haben geologische Schichten und Verwitterungsspuren analysiert, um zu dem Schluss zu kommen, dass er vor weniger als 80.000 Jahren hier ankam. Ein echter Wimpernschlag in der Erdgeschichte.
Warum hat der Hoba-Meteorit keinen Krater hinterlassen?
Das ist vielleicht das größte Rätsel um Hoba. Ein Objekt mit einem Gewicht von über 60 Tonnen, das vom Himmel fällt, sollte doch ein Loch von epischen Ausmaßen hinterlassen, oder? Normalerweise schon. Doch Hoba ist nicht normal. Trotz seiner unfassbaren Masse gibt es keinen sichtbaren Einschlagkrater.
Die wahrscheinlichste Erklärung der Wissenschaftler klingt wie aus einem Actionfilm. Alles hat mit seiner Form und seinem Eintrittswinkel zu tun. Der Hoba-Meteorit ist ungewöhnlich flach, fast wie eine gigantische Tischplatte. Die führende Theorie besagt, dass er in einem extrem flachen Winkel in die Atmosphäre eintrat. Anstatt wie eine Kanonenkugel nach unten zu rasen, könnte er auf den oberen Luftschichten „gerutscht“ sein, ähnlich einem flachen Kieselstein, den man über einen See springen lässt.
Dieser Ritt durch die Atmosphäre bremste ihn massiv ab. Am Ende seiner Reise schlug er nicht mit kosmischer Wucht ein, sondern fiel eher mit der Endgeschwindigkeit zu Boden. Das war immer noch genug, um sich tief einzugraben, aber bei weitem nicht schnell genug, um die Energie für einen Explosionskrater freizusetzen.
Was macht den Hoba-Meteoriten so besonders?
Seine Größe ist das eine, aber die wahre Einzigartigkeit von Hoba liegt tiefer. Seine chemische Zusammensetzung, seine seltene Klassifizierung und die Tatsache, dass er als eine einzige Masse überlebt hat, machen ihn zu einem unschätzbaren wissenschaftlichen Schatz und einem echten Naturwunder. Er ist ein offenes Buch über die Kindheit unseres Sonnensystems.
Er erzählt eine Geschichte über die Geburt von Planeten, von kosmischen Karambolagen und einer Milliarden Jahre langen Reise durch das Nichts, die auf einem Acker in Namibia endete. Seine Existenz stellt unser Verständnis von Meteoriteneinschlägen auf die Probe und liefert gleichzeitig unbezahlbare Daten für die Planetenforschung.
Wie groß und schwer ist dieser Koloss wirklich?
Die reinen Zahlen sind atemberaubend. Der Hoba-Meteorit misst etwa 2,7 mal 2,7 Meter und ist knapp einen Meter dick. Sein geschätztes Gewicht liegt bei über 60 Tonnen. Um das greifbar zu machen: Das ist so schwer wie zehn ausgewachsene afrikanische Elefanten. Oder ein moderner Kampfpanzer.
Ursprünglich war er sogar noch schwerer. Als er gefunden wurde, wog er schätzungsweise 66 Tonnen. Doch bevor er richtig geschützt wurde, wurde er Opfer von Vandalismus. Souvenirjäger und Wissenschaftler entfernten im Laufe der Jahrzehnte mehrere Tonnen Material. Trotzdem ist er immer noch der unangefochtene Schwergewichtschampion. Kein anderes einzelnes Meteoritenstück kommt auch nur in die Nähe dieser Masse.
Woraus besteht der größte gefundene Meteorit der Welt?
Hoba ist ein Eisenmeteorit, aber das ist nur die halbe Wahrheit. Er gehört zur sehr seltenen Klasse der Ataxite. Der Name kommt aus dem Griechischen und bedeutet „ohne Struktur“. Genau das macht ihn aus:
- Voller Nickel: Ataxite sind extrem reich an Nickel. Hoba besteht zu etwa 84 % aus Eisen und beeindruckenden 16 % aus Nickel, plus Spuren von Kobalt und anderen Metallen.
- Keine Muster: Die meisten Eisenmeteoriten zeigen, wenn man sie anätzt, ein atemberaubendes, gitterartiges Muster. Man nennt das Widmanstätten-Strukturen. Sie entstehen, wenn das Metall über Millionen von Jahren extrem langsam im All abkühlt. Wegen seines hohen Nickelgehalts hat Hoba diese Muster nicht. Das macht ihn zu einem Ataxit und hebt ihn von den meisten anderen Eisenmeteoriten ab.
Diese einzigartige Zusammensetzung macht ihn für Forscher so wertvoll. Er ist im Grunde ein freigelegtes Stück aus dem Kern eines Asteroiden oder eines Protoplaneten, der in den wilden Anfangstagen unseres Sonnensystems bei einer Kollision zerfetzt wurde.
Könnte man ein Stück vom Hoba-Meteoriten mit nach Hause nehmen?
Heute? Absolut keine Chance. Aber das war leider nicht immer so. Nach seiner Entdeckung wurde der Meteorit zu einer Art Freiwild. Menschen kamen mit Werkzeugen und brachen einfach Stücke von diesem unersetzlichen kosmischen Artefakt ab. Ein Unding.
Zum Glück erkannte die namibische Regierung die Gefahr und erklärte Hoba schon 1955 zum Nationaldenkmal. Doch der Schutz blieb lange lückenhaft. Erst in den 1980er Jahren wurde es ernst. Dank einer Spende der Rössing-Uran-Mine wurde das Gelände gesichert und ein kleines Besucherzentrum gebaut. Heute ist der Meteorit der Star einer gepflegten Anlage. Man hat sogar eine Art kleines Amphitheater um ihn herum gebaut, sodass Besucher auf Stufen sitzen und den außerirdischen Gast bestaunen können. Anfassen ist ausdrücklich erwünscht. Aber jedes Werkzeug, das ihm schaden könnte, ist streng verboten.
Gibt es noch andere berühmte Riesenmeteoriten auf der Welt?
Hoba ist zwar der größte Einzelkämpfer, aber es gibt andere bemerkenswerte Funde, die ihm in der Gesamtmasse Konkurrenz machen, wenn man alle Bruchstücke eines einzigen Einschlags zusammenzählt. Und ihre Geschichten sind nicht weniger faszinierend.
Was ist mit dem Campo del Cielo in Argentinien?
Das „Feld des Himmels“ in Argentinien ist kein Solokünstler, sondern eine ganze Band. Es ist ein gewaltiges Streufeld, übersät mit den Fragmenten eines einzigen Eisenmeteoriten, der vor etwa 4.000 bis 5.000 Jahren in der Atmosphäre zerbrach. Forscher haben hier schon über hundert Tonnen Meteoritenmaterial geborgen. Das größte Einzelstück, „El Chaco“, wiegt satte 37 Tonnen und war lange die Nummer zwei der Welt. Campo del Cielo ist also eher eine Meteoritenfamilie im Vergleich zum Einzelgänger Hoba.
Und was hat es mit dem Cape-York-Meteoriten auf sich?
Die Geschichte des Cape-York-Meteoriten ist eine Abenteuergeschichte, die das Volk der Inuit in Grönland und den amerikanischen Entdecker Robert Peary verbindet. Die Inuit kannten diese „Eisenberge“ seit Jahrhunderten und nutzten Splitter davon für Werkzeugspitzen.
Peary hörte von den Legenden und schaffte es, mit Hilfe der Inuit drei der größten Fragmente zwischen 1894 und 1897 in die USA zu bringen. Das größte Stück, „Ahnighito“ (Das Zelt), wiegt 31 Tonnen. Es ist der schwerste Meteorit, der je von Menschenhand bewegt wurde. Heute ist er der Star im American Museum of Natural History in New York, wo er auf einem Fundament ruht, das tief im Felsgestein unter Manhattan verankert ist.
Ist der Willamette-Meteorit nicht auch riesig?
Der Willamette-Meteorit, gefunden 1902 in Oregon, ist mit 15,5 Tonnen zwar ein Leichtgewicht im Vergleich zu den anderen, aber er ist vielleicht der schönste und umstrittenste. Er ist berühmt für seine tiefen, fast organisch wirkenden Löcher und Gruben. Diese entstanden nicht im All, sondern durch Jahrtausende der Verwitterung auf der feuchten Erde Oregons.
Seine Geschichte ist zudem von Rechtsstreitigkeiten und kultureller Bedeutung geprägt. Er wurde von einem Mann gefunden, der ihn heimlich von fremdem Land auf sein eigenes schaffte, was zu einem Gerichtsverfahren führte. Für die Clackamas-Indianer ist er heilig; sie nennen ihn „Tomanowos“ und nutzten ihn für Rituale. Auch er befindet sich heute im American Museum of Natural History.
Wie unterscheiden sich diese kosmischen Besucher voneinander?
Ein direkter Vergleich zeigt, warum Hoba in einer eigenen Liga spielt, aber auch, wie beeindruckend seine Konkurrenten sind. Jeder von ihnen ist auf seine Art ein Rekordhalter.
- Hoba-Meteorit (Namibia)
- Gewicht: >60 Tonnen (Einzelstück)
- Fundort: Hoba West Farm, Namibia
- Typ: Ataxit (Eisen-Nickel-Meteorit)
- Aktueller Standort: In situ (am Fundort)
- El Chaco (Campo del Cielo, Argentinien)
- Gewicht: ca. 37 Tonnen (größtes Fragment eines Streufelds)
- Fundort: Provinz Chaco, Argentinien
- Typ: Oktaedrit (Eisen-Nickel-Meteorit)
- Aktueller Standort: Am Fundort ausgestellt
- Ahnighito (Cape York, Grönland)
- Gewicht: 31 Tonnen (größtes Fragment eines Streufelds)
- Fundort: Cape York, Grönland
- Typ: Oktaedrit (Eisen-Nickel-Meteorit)
- Aktueller Standort: American Museum of Natural History, New York
- Willamette-Meteorit (USA)
- Gewicht: 15,5 Tonnen (Einzelstück)
- Fundort: Oregon, USA
- Typ: Oktaedrit (Eisen-Nickel-Meteorit)
- Aktueller Standort: American Museum of Natural History, New York
Warum ist die Untersuchung solcher Meteoriten für die Wissenschaft so wichtig?
Diese riesigen Metallbrocken sind so viel mehr als nur geologische Kuriositäten. Sie sind unbezahlbare Zeitkapseln aus den ersten Tagen unseres Sonnensystems. Sie enthalten Informationen, die wir hier auf der Erde nicht mehr finden können, weil die geologischen Prozesse unseres Planeten – Vulkane, Plattentektonik – die ursprünglichen Gesteine längst recycelt und verändert haben.
Ihre Untersuchung hilft uns, einige der größten Fragen überhaupt zu beantworten. Woher kommen wir? Woraus sind wir gemacht? Sie sind buchstäblich die ältesten Dinge, die wir je berühren werden, oft über 4,5 Milliarden Jahre alt. Das ist älter als fast jeder Stein auf der Erde.
Welche Geheimnisse des Universums verraten uns diese Eisenklumpen?
Eisenmeteoriten wie Hoba sind die freigelegten Herzen von Himmelskörpern. Wissenschaftler glauben, dass sie die Überreste der metallischen Kerne von Protoplaneten oder großen Asteroiden sind. Das waren frühe Planetenbausteine, groß genug, dass in ihrem Inneren die Schwerkraft die schwereren Elemente wie Eisen und Nickel ins Zentrum zog, während leichtere Gesteine nach außen stiegen.
Einige dieser frühen Welten wurden bei gewaltigen Kollisionen wieder zerstört. Die Trümmer ihrer Kerne reisen seitdem als Eisenmeteoriten durch das All. Wenn wir also Hoba untersuchen, blicken wir direkt in das Innere eines zerstörten Planetenembryos. Das ist die beste Annäherung, die wir je an den Kern unserer eigenen Erde bekommen werden, der für uns unerreichbar tief unter uns liegt.
Könnte ein Meteorit wie Hoba heute wieder einschlagen?
Ja, theoretisch schon. Der Weltraum ist groß und voller Gestein. Die Erde wird ständig von kosmischem Staub getroffen. Objekte von der Größe Hobas sind jedoch extrem selten. Statistisch gesehen passiert so etwas vielleicht nur alle paar tausend Jahre.
Der entscheidende Unterschied ist: Heute würden wir ihn kommen sehen. Weltraumagenturen wie die NASA betreiben aufwändige Himmelsüberwachungsprogramme, um nach potenziell gefährlichen Asteroiden Ausschau zu halten. Ein Objekt von Hobas Kaliber würden wir wahrscheinlich Jahre, wenn nicht Jahrzehnte vor einem möglichen Einschlag entdecken. Das gäbe uns Zeit, Abwehrmaßnahmen zu planen. Ein unbemerkter Einschlag wie der von Hoba ist in unserer Zeit also extrem unwahrscheinlich.
Wie kann ich den größten Meteoriten der Welt selbst sehen?
Ein Besuch beim Hoba-Meteoriten ist ein überraschend einfaches Abenteuer. Er liegt auf dem Gelände der Hoba-West-Farm, nur etwa 20 Kilometer von der Stadt Grootfontein in Namibia entfernt. Der Ort ist gut ausgeschildert und über eine Schotterpiste erreichbar.
Gegen eine kleine Gebühr, die zur Instandhaltung der Anlage dient, kann man bis zu ihm spazieren. Dort liegt er, in der Erde gebettet, umgeben von dem kleinen Amphitheater. Man kann ihn aus allen Winkeln betrachten, und man darf ihn berühren. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, die Hand auf dieses kalte, uralte Metall zu legen und zu wissen, dass es Milliarden von Jahren und Millionen von Kilometern durch das All gereist ist, nur um hier zu landen. Es ist eine direkte Verbindung zum Kosmos.
Letztendlich ist der Hoba-Meteorit so viel mehr als nur der größter gefundener Meteorit der Welt. Er ist ein stilles Mahnmal für die gewaltige, unsichtbare Dynamik unseres Sonnensystems. Seine zufällige Entdeckung, das Rätsel um seinen fehlenden Krater und seine schiere, unbewegliche Präsenz machen ihn zu einem der faszinierendsten Naturwunder der Erde. Er erinnert uns daran, dass wir auf einem Planeten leben, der Teil eines riesigen, kosmischen Geschehens ist. Und manchmal fällt ein Stück davon buchstäblich vom Himmel.
Häufig gestellte Fragen – Größter gefundener Meteorit der Welt

Kann man den Hoba-Meteorit besuchen oderstücke davon mitnehmen?
Der Hoba-Meteorit ist heute als Nationaldenkmal geschützt und steht in Namibia an seinem Fundort, wo Besucher ihn kostenlos betrachten und berühren können, wobei das Entnehmen von Stücken verboten ist.
Woraus besteht der Hoba-Meteorit und was macht ihn besonders?
Der Hoba-Meteorit ist ein Eisen-Nickel-Meteorit vom Typ Ataxit, besteht zu etwa 84 % aus Eisen und 16 % aus Nickel und enthält keine Widmanstätten-Strukturen, was ihn einzigartig macht und einen Einblick in die Kerne urzeitlicher Himmelskörper bietet.
Warum hat der Hoba-Meteorit keinen Einschlagkrater hinterlassen?
Trotz seines Gewichts von über 60 Tonnen kam es zu keinem Krater, weil er in einem extrem flachen Winkel in die Atmosphäre eintrat, was seine schnelle Verlangsamung und das sanfte Aufprallverhalten erklärte.
Wie wurde der Hoba-Meteorit entdeckt?
Der Hoba-Meteorit wurde im Jahr 1920 zufällig von einem Farmer namens Jacobus Hermanus Brits beim Pflügen entdeckt, als sein Pflug auf das Metall stieß.
Was ist der größte gefundene Meteorit der Welt?
Der größte gefundene Meteorit ist der Hoba-Meteorit in Namibia, der mit über 60 Tonnen das schwerste einzelne Meteoritstück ist, das je entdeckt wurde.